Das Schicksal desertierter Nato-Soldaten in der DDR
240 Seiten, Berlin (Ch. Links Verlag), 2013
Dass Soldaten aus der DDR in den Westen flüchteten, weiß jeder. Dass Nato-Soldaten in die DDR überliefen, ist weitgehend unbekannt. Dabei hatten die Deserteure gute Gründe: US-Soldaten wollten nicht auf den asiatischen Schlachtfeldern sterben, Franzosen nicht in Nordafrika; ein paar Briten und Holländer wollten helfen, das „menschlichere System“ aufzubauen, und einige Afroamerikaner wollten sich die Liebe zu weißen Frauen weder von ihren Kameraden noch vom Ku-Klux-Klan zu Hause verbieten lassen. Der DDR-Regierung und der Stasi waren sie willkommene „Waffen gegen die Kriegstreiber“. Westliche Geheimdienste versuchten, die Abtrünnigen heimzuholen. Nicht alle hielten dieser Zerreißprobe stand: Charles Lucas studierte die Bibel, bevor er den Gashahn aufdrehte, William Smallwood landete im Zuchthaus, und dann ist da noch William Adkins alias John Reed: Er verschwand am 4. Mai 1963 spurlos – tot war er nicht.
„Ein wenig bekanntes Kapitel des Ost-West-Konflikts.“Tom Buhrow, Tagesthemen v. 2.4.2013
„Gut recherchiert und aus der doppelten Perspektive von Überläufern und dem Ministerium für Staatssicherheit spannend geschriebenes Sachbuch.“Hans Ehlert, FAZ v. 6.4.2013
„rasant geschriebenes Buch“Klaus Pokatzky, Deutschlandradio
„so packend wie ein Agententhriller“Klaus Grimberg, Freies Wort (Suhl)
„Geschichten von Männern, die die Fronten wechseln im Kalten Krieg und daran zugrunde gehen. Es ist ein unbekannter Blick auf ein totalitäres Regime, das versucht, alles Leben zu kontrollieren, und dabei das Leben selbst zerstört.“Gabriele Denecke, MDR „artour“ (28.2.2013) und 3sat „Kulturzeit“ (4.3.2013)
„Als wäre man in einem Agentenfilm der fünfziger Jahre.“Titus Richter (MDR „artour“) auf dem ARD-TV-Forum der Leipziger Buchmesse
„Ein sehr gut geschriebenes Buch. Ich habe viel erfahren, was ich gar nicht wusste – sogar über mich.“US-Deserteur Victor Grossman, bei einer Lesung im DDR-Museum in Berlin (5.3.2013)